November 2024 (immer noch)
Ich habe versprochen, mich den „hot rodent men“ zu widmen, den Nagetieren unter den männliche Zweibeinern. Aber eigentlich sind sie ziemlich unwichtig. Deshalb nur ganz kurz: Diese Nagetiere knabbern nichts an, sie werden angeknabbert, weil es Frauen gibt, die sie zum Reinbeißen sexy finden. Ich fand Nagetiere auch mal niedlich. Da war ich zwölf Jahre jung und stolze Besitzerin einer mexikanischen Springmaus. Ich jedenfalls kann es nicht nachvollziehen, warum spitze Mause-Zähnchen, fettarme H-milchweiße Haut und abstehende Öhrchen der Boyfriend-Trend des Sommers bei TikTok und Co war. Googelt ruhig, wenn ihr mehr über diese Jungs wissen wollt. Es gibt jede Menge Treffer dazu …
Ansonsten möchte ich einen kurzen Einblick in meine Woche gebe, in der ich die Verleihung eines intermedialen Literaturpreises besucht habt. Intermedial sind Kunstformen, die zwischen allen Gattungsstühlen sitzen – man könnte auch freundlicher schreiben, dass sie diese kombinieren. Und was kommt da am Ende heraus? Logo: eine Performance. So auch hier. Die Preisträgerin hat gelesen. Das war noch ziemlich normal und ganz schön. Dann aber wurde getanzt. Getanzt? Sagen wir so: Es gab eigenwillige Bewegungen auf der Bühne. Es wurde auch musiziert. Musiziert? Sagen wir so: Es gab Geräusche von einem „Multinstrumentalisten“, der sich der aleatorischen Musik verschrieben hat. Das klingt intellektueller als es ist. Wikipedia schreibt, dass diese Art des Musizierens am Ende zu einem unvorhersehbaren und weitgehend zufälligen Ergebnis führen. Das ist sehr treffend beschrieben. Denn hier wurde zusammengewürfelt, was der Instrumententisch so hergab, vom Synthesizer bis zum Kochlöffel. Deshalb heißt das auch aleatorisch. Die Altphilologen und Asterixfreunde unter den Lesern wissen, was das ist, nicht wahr? Alea iacta est. Bei mir war der Würfel auch gefallen und zwar ziemlich schnell: Für solche Performances bin ich nicht modern genug.
November 2024 (danach)
Das war ein großes Vergnügen! So schnell kommt man als Einzelkind zu drei tollen Schwestern. Doris Reichenauer, Andrea Limmer und Katalyn Hühnerfeld und ich waren dieses Jahr die „Sisters of Comedy“ im Hoftheater Baienfurt und hatten auf und hinter der Bühne richtig viel Spaß und ein richtig tolles Publikum!
November 2024 (davor)
Ich bin freudig erregt, weil ich eine Lücke fülle, die bei den „Sisters of Comedy“ im Hoftheater Baienfurt entstanden ist; und jetzt spiele dort mit vier großartigen Kolleginnen.
So, mehr gibt es an dieser Stelle nicht. Ich bin noch nicht sicher, ob ich Euch eine Fortsetzung zum Thema Book-Tok mit dem Fokus „Cover reveal“ anbieten oder die neueste Entdeckung aus meiner Lieblingsfundgrube für Skurrilitäten vorstellen soll. Das sind die „hot rodent men.“ Ich glaube, ich werde mich denen widmen. Denn das ist so herrlich absurd, dass man es nicht erfinden hätte können. Wenn ihr schon jetzt unbedingt wissen wollt, worum es dabei geht – dann fragt doch einfach schon mal Mr. Google…
Immer noch Oktober 2024:
Ich war wieder da – auf der Frankfurter Buchmesse, die ich früher (logo: als Diplom-Bibliothekarin, wie ich es eine bin) regelmäßig besucht habe. Und ich habe tolle Entdeckungen gemacht. Man kann dort zum Beispiel Nackenkissen kaufen, um bequemer zu lesen. Es gibt viele lustige Postkarten, Kalender für jedwedes Hobby von Kanin-Hop bis Mermaiding, Merch-Produkte für beliebte Buchcharaktere und kleine Leseleuchten, die man sich an die Brille stecken kann, damit man eventuelle Mitschläfer im Bett nicht stört. Das ist praktisch. Aber ich trage nun mal keine Brille. Und irgendwann hat das die Verkaufsdame am Stand, natürlich bebrillt und aus Demozwecken nachtlicht-erleuchtet, auch verstanden.
Ach so – irgendwann habe ich die Bücher entdeckt. Zum Beispiel die vom Lyx-Verlag, den ich bis dato noch nicht kannte. Lyx ist der Verlag für Book-Toker. Das sind vornehmlich weibliche Influencerinnen, die sich aus irgendwelchen Gründen – Mama hat es verboten oder vielleicht ist der BMI zu hoch – nicht halbnackt irgendwo herumräkeln, sondern angezogen sind und ein Buch vorstellen. Das klingt erst mal gut. Lesen ist besser als Softpornos drehen. Aber: Der Softporno steckt hier im Text. Denn es sind vor allem Bücher für „new female adults“ mit eher einseitigen Book Tropes. Das ist das, was früher Genre oder Gattung genannt wurde. Die Lektüre für den new adult dreht sich um „Fake Dating“ (Hey, ich bin Millionär und sehe aus wie Adam Driver. Hahaha…) oder „Slow Burn“ (vor den Flammenwerfer der Liebe hat die Autorin hier das Kokeln gesetzt), um „Enemies-to-lovers“ (so eine Art Stockholm-Syndrom: Wie ich lerne, meine Gegner zu lieben) oder „Forbidden love“ (Sie war 16 und ich 32 … und der Sportlehrer).
Es gibt diese Elaborate wahlweise als Football Romance und als Mafia Romance, es gibt sie mit oder ohne Fantasy und Fabelwesen, sie heißen „Wild love“ oder „Truly forbidden“ und bieten farblich „fifty shades of pink“. Die Cover Reveals sind bei diesen Büchern übrigens ein Kapitel für sich. Und bei mir auch. Mehr über die Optik des guten alten Groschenromans im neuen Look lesen Sie demnächst hier; vielleicht hören Sie darüber aber auch etwas in meinem nächsten Programm.
Oktober 2024:
Manchmal werde ich gefragt, wie ich auf meine Ideen komme … Die Frage ist falsch gestellt. Meistens spazieren die Ideen nämlich zu mir. Sie spazieren aus dem Radio, einem Podcast, einem Gespräch oder der wunderweiten Welt namens wwww.
Da stößt man auf Webseiten, die „Weinyoga“ oder „Wiener Beschwerdechor“ heißen. Hand aufs Herz: Da startet doch auch Euer Kopfkino, oder? Da kann man aber auch von einer Studie lesen, die nachweist, dass Katzen Stöckchen apportieren können – wie Hunde. Für mich ist das ein krasser Fall von kultureller Aneignung. Sehr viel Spaß hat mir auch die Nachricht gemacht, dass es in Südtirol Kommunen gibt, die DNA-Tests von Hundekot machen lassen, um die Besitzer wildkackender Köter aufzuspüren. Man stelle sich nun vor, eine solche DNA wird im Labor mit der DNA eines vermeintlichen Kindsvaters verwechselt. Da sind am Ende doch alle auf den Hund gekommen …
Aber es gibt auch Fundstücke, die nicht komisch oder skurril, aber sehr beruhigend sind. Mitte Oktober wurde veröffentlicht, dass der Söder, Markus seit seinem Amtsantritt als Ministerpräsident in Bayern gerade mal an 11 der 82 Bundesratssitzungen in Berlin teilgenommen hat. Juhu – damit beweist er zweifelsfrei, dass er tatsächlich keine Kanzlerkandidatur mehr anstrebt. Sein Platz ist in Bayern. Und Friedrich muss keine „Iden des Merz“ eines Münchner Brutus mehr fürchten.
September 2024:
Ich tue es. Ungern. Aber es passt so gut. Kurz und bündig und als Vorwarnung für alle, die zu meinem Weihnachtsprogramm „Wein, Weib und Weihnachten“ kommen, das ich ab Ende November vier Mal spiele. Ich werde singen. Zwei Lieder. Mit bekannten Melodien, aber eigenem Text. Das heißt: Das Publikum kann nicht einmal mitsingen. Aber der Tontechniker zieht die Musik sicherlich lauter, wenn es ganz schlimm wird.
August 2024:
SOMMERPAUSE
Juli 2024
Kleine Ergänzung zu dem Eintrag unten: „Auftragsreimen“ macht großen Spaß – also: Wenn jemand von Ihnen oder Euch Bedarf an einem professionell gereimten Text hat, weil die eigene Muse oder der eigene Muserich so gar nicht küssen wollen, gerne melden! Ich texte für Kleinkunst-Kollegen, aber wenn es humorvoll sein darf, gerne auch für andere, die ihre Veranstaltung, ihren Kongress, ihr Jubiläum oder was auch immer wortgewitzt anreichern wollen. In diesem Fall (Veranstaltungen und Co) können Sie bei Interesse sogar die Frau (das bin ich) zum Text dazu buchen.
Juni 2024
Menschen muss man mögen – und wenn man sie mag, dann arbeitet man auch gerne und gut zusammen: Deshalb freue ich mich sehr, dass Katalyn Hühnerfeld in ihrem neuen Programm „Menschen muss man mögen“ fünf Texte von mir für ihre Songs verwendet – drei aus meinem Gedichte-Fundus, zwei Texte habe ich speziell nach ihren Vorgaben geschrieben. Aber unabhängig davon empfehle ich unbedingt den Besuch bei Katalyn. Sie singt, spielt, spricht, ukulelet und pantomimt – und danach werden Sie sicher nicht nur Menschen, sondern auch die Künstlerin mögen.